Monatsarchiv: Februar 2008

Kapitalanhäufung in Claneigentum: Porsche kauft VW

von Beate Landefeld

Ende 2007 hielt die Porsche-AG 31% der Aktien von VW mit Optionen auf Zukäufe bis über 50%. Börsenkreise erwarteten den Erwerb der Mehrheit nicht vor der niedersächsischen Landtagswahl. Er galt nur noch als Formsache, da Porsche auch mit 31% die faktische Kontrolle über den VW-Konzern besaß. Der zielstrebige Erwerb von Europas größtem Autokonzern durch den Milliardärs-Familienclan der Porsches und Piechs, die sämtliche Stammaktien der Porsche AG halten, hatte 2005 begonnen. Parallel waren wichtige politische Hürden gefallen: Die Bestimmung des VW-Gesetzes, die die Stimmrechte unabhängig vom Aktienanteil auf 20% beschränkte, war noch 2007 vom europäischen Gerichtshof gekippt worden. Die bürgerliche Wirtschaftspresse schwärmte gebannt von einem „genialen Timing“. Eine neue Porsche-Automobil-Holding SE, in die das VW-Aktienpaket zusammen mit dem Porsche-Konzern gepackt wurde, wurde als Gesellschaft europäischen Rechts aus der Taufe gehoben, mit Wolfgang Porsche als Aufsichtsratschef.¹

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